Laborablauf

Laborablauf

Der Laborablauf beginnt immer mit einem konkreten Einzelfall und dessen Kontext. Bisher hat sich die Kommunikation per Video für uns bewährt, weil der Kern des Problems so rasch dokumentiert und greifbar gemacht werden kann.

Ausgangslage für die Laborarbeit ist eine präzise Bedarfsbeschreibung. Wir konzentrieren uns dabei auf ein Problem mit genau einem Ziel. Dennoch kann es sinnvoll sein, assoziierte Probleme, Ziele und Rahmenbedingungen zu kommunizieren. Weil die Kommunikation der Foto und Video wichtige ethische und rechtliche Frage aufwirft, bearbeiten wir zunächst ausschließlich Fälle, deren öffentliche Kommunikation für alle Beteilgten auch nach kritischer Reflexion kein Unbehagen aufwirft.

1) Bedarfserhebung
Um der Komplexität der Pflege und dem Einfluss des Kontext zu berücksichtigen, geht das Projekt EXPERTISE 4.0 vom konkreten Einzelfall aus.

Welche Situationen in der Pflege belasten den Rücken?

Im Dialog über Technik in der Pflege haben wir wiederholt die Erfahrung gemacht, dass sich Bewertung ins Gegenteil verändern kann, wenn der Kontext geklärt wird. Deshalb gehen wir in WiQQi vom konkreten Einzelfall aus. Wir haben mit der Methode der Fokusgruppe die Perspektive von Pflegenden in verschiedenen stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen eingeholt. Die Ergebnisse konnten über ein Mediawiki und einen Anonymen Fragebogen ergänzt werden.

    Szenen aus der Pflege

    Um einen Aufschlag zur Reflexion von Exoskeletten an konkreten Einzelsituationen zu ermöglichen, haben wir Szenen aus der Serie "In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern" (Mit freundlicher Genehmigung der ARD-Degeto) der aus dem Gesamtkontext genommen, um mit einem gemeinsamen Bild vor Augen über Szenen der (fiktiven) Pflege sprechen zu können.

    Wie wäre es, wenn die Pflegenden in diesen Szenen ein Exoskelett tragen würden?


    Mediawiki - Stand vom 03.05.2020

    Muskel-Skelett-Belastungen in der Pflege


    Alle folgenden Nennungen sind Einzelimpulse. Die Dinge können auftreten - müssen es aber nicht. Die Nennungen stammen aus Workshops und anonymen Umfragen. Wir laden gerne dazu ein, zu ergänzen. Ziel ist es, einen Fragebogen zu erstellen, über den priorisiert werden kann, was die wichtigsten Handlungsfelder zur Reduktion von Muskel-Skelett-Erkrankugnen in der Pflege sind.

    Inhaltsverzeichnis

    • 1 In welchen Situationen erleben Sie bei sich oder Anderen Belastungen oder Gefährdungen des Rückens im Pflegealltag?
      • 1.1 Positionsveränderung
      • 1.2 Unerwünschte Ereignisse / Notfälle
      • 1.3 Übernahme von körperbezogenen Tätigkeiten
      • 1.4 Übernahme umgebungsbezogender Aktivitäten
      • 1.5 Nebenprozesse
    • 2 Einflussfaktoren
      • 2.1 Zu Pflegende Person
        • 2.1.1 Körperliche Ressourcen
        • 2.1.2 Kognitive/Emotionale Ressourcen
      • 2.2 Pflegende Person
      • 2.3 Umgebungsfaktoren
      • 2.4 Prozessbezogene Faktoren
        • 2.4.1 Nicht hinreichend geeignete Arbeitsmittel
    • 3 Wie häufig treten diese Belastungen auf?
    • 4 Mit welchem Verhalten oder welchen Hilfsmitteln begegnen Sie derzeit der belastenden Situation?
      • 4.1 Haltung
      • 4.2 Handlungstechniken
      • 4.3 Team
      • 4.4 gegenständliche Technik
        • 4.4.1 Hilfsmittel
        • 4.4.2 Maschinen
      • 4.5 Büroarbeitsplatz
      • 4.6 Private Maßnahmen
    • 5 Aus welchen Gründen können Sie dieses oder andere Hilfsmittel nicht oder nur erschwert anwenden?
      • 5.1 Verfügbarkeit
      • 5.2 Limitationen in der Prozesskette
      • 5.3 Zu pflegende Person
      • 5.4 Kommunikationsstörungen / Sprachbarrieren
      • 5.5 Organisations-Strukturen
      • 5.6 Beziehungsebene
      • 5.7 Persönliche Faktoren
    • 6 Sonstiges

    In welchen Situationen erleben Sie bei sich oder Anderen Belastungen oder Gefährdungen des Rückens im Pflegealltag?

    Positionsveränderung

    • Transfer
      • zwischen Bett- und Rollstuhl
      • zwischen Bett und Duschliege
      • zwischen Rollstuhl und Toilette
      • Mobilisation nach Sturz
    • Lagerung bzw. Lageänderung
      • Zur Kontinenzversorgung
      • Mobilisation ins Sitzen
      • Lagerungswechsel zur Dekubitusprophylaxe
    • Begleitung beim Gehen
      • auf rutschigen Böden (Dusche, nasser/glatter Boden)
      • beim Überwinden von Engstellen
      • Plötzlicher Kraftverlust, sobald eine Sitzgelegenheit sichtbar ist.
    • Rangierarbeiten (z.B. mit Rollstuhl, Bett)
      • In engen Räumen
      • Mit schlecht laufenden Rollen
      • Über Hindernisse hinweg

    Unerwünschte Ereignisse / Notfälle

    • Transfer auf den Boden
      • Kollaps im Rollstuhl
      • Kollaps am Tisch (im (Roll-)Stuhl sitzend können Kopfstütze, Armlehnen, Fußteile oder befestigte Füße eine Barriere sein (und zu Hämatomen führen))
      • Kollaps im Bett (z.B. bei nicht erreichbarem Reanimationsboard)
    • Sturz/Notlage
    • Notlage/zeitkritische Situationen
    • Elektrorollstuhl blockiert Tür
    • Technische Defekte
      • Die Fernbedienung des Bettes war abgeborchen und unter der Matratze gelegen. Beim Drehen hat sich die Höhe des Bettes verstellt. Dann war das Bett nicht mehr auf Arbeitshöhe.


    Übernahme von körperbezogenen Tätigkeiten

    • Kleiderwechsel
    • Waschen/Körperpflege
      • Duschen
        • Duschhocker zu rutschig
        • Duschhocker zu niedrig
      • Am Waschbecken
    • Kontinenzversorgung (z.B. Einlagenwechsel)
    • Toilettengang
    • Essen eingeben
      • Am Tisch, zwischen zwei zu Pflegenden
      • Im Bett bei Kranken, in Palliativsituationen

    Übernahme umgebungsbezogender Aktivitäten

    • Zimmerordnung wiederherstellen/aufrecht erhalten
    • Bett machen
    • Müll entsorgen
    • Schrank einräumen


    Nebenprozesse

    • Sitzen am PC
    • Büroarbeit
    • Pflegewagen schieben
    • Auffülltätigkeiten

    Einflussfaktoren

    Zu Pflegende Person

    Körperliche Ressourcen

    • Gewicht der zu pflegenden Person
      • leichte Personen werden eher manuell gehoben, weil es schneller geht.
      • sehr schwere Personen werden eher mit dem Lifter gehoben, weil es anders nicht möglich ist.
    • Fragestellung: Nimmt die Körperkontur Einfluss? (geht es um den BMI oder das Gewicht?)
    • Mobilität/Immobilität*
      • Beweglichkeit/Kontrakturen
      • Motorik (Reichweite, Tremor, Kraft, Koordination)
      • Muskeltonus, Zittern/Tremor
      • Fähigkeit, zu Sitzen/Stehen
      • "Pushen" nach Schlaganfall (Limitiert den Begwegungs- und Handlungsradius, weil die Person gestützt werden muss)
        • erschlaffen (z.B. bei Kollaps)
        • verkrampfen (z.B. bei Angst)
    • fehlende Haltemöglichkeiten
      • Amputationen
      • Körperumfang
      • Schmerzbedingt
      • Vulnerable Körperstellen (Lymphsystem, Haut/Wunden, Skelett/Frakturen)
    • Erschwerendes Verhalten
      • Abwehrverhalten (z.B. Spucken, Kratzen, Zwicken, Schlagen, Treten)
      • Sexuelle Übergriffe

    Kognitive/Emotionale Ressourcen

    • Selbst- und Eigenständigkeit
      • Fehlende Unterstützung/Mitwirken
      • Fehlende oder hinderliche Eigeninitiative
    • kognitive Ressourcen/Veränderungen/Einschränkungen (z.B. Demenz)
    • emotionale Ressourcen/Einschränkungen
    • psychische Ressourcen/Einschränkungen


    Pflegende Person

    • Gebückte Haltung (insbesondere 60°-Haltung)
    • eigene Körpergröße
    • eigenes Gewicht (?)
      • in Relation zur Umgebung (insbesondere Pflegebetten und andere Instrumente, aber auch in Bezug auf die Räumlichkeiten, wenn es durch Größe oder Körpervolumen eng wird, z.B. im Bad)
      • in Relation zu den Kolleginnen und Kollegen
      • in Relation zur zu Pflegenden Person (insbesondere, wenn extreme Größenunterschiede durch Bücken/Knien kompensiert werden müssen)


    Umgebungsfaktoren

    • Personelle Ausstattung im Nachtdienst
    • Zeit
      • im Notfall
      • im Alltag
      • zur Abstimmung/Wartezeiten

    Prozessbezogene Faktoren

    • Scherkräfte (z.B. beim Hochlagern im Bett)
    • Reduzierter Grip (z.B. beim Baden, Duschen, eingeseifte Person, Sturz in der Dusche)
    • Höhenunterschied, z.B. durch sitzen der zu pflegenden Person
    • Dauer der Belastung
    • Intensität der Belastung
    • Methoden / Handlungstechnik
    • Wenn mehr Hände notwendig sind als ich habe.


    Nicht hinreichend geeignete Arbeitsmittel

    • Betten
      • Höhenverstellbarkeit (Transfer auf dem Boden liegender Personen, Transfer vom Rollstuhl nach unten ins Bett)
    • Duschstuhl/Duschhocker/Toilettenstuhl
      • ist zu niedrig
      • eingeschränkter Zugang z.B. zum Intimbereich (z.B. beim Duschen)
    • Liftertuch
      • erschwert den Zugang z.B. zum intimbereich (z.B. beim Duschen)

    Wie häufig treten diese Belastungen auf?

    • täglich
    • mehrmals Täglich
    • 2-5 mal täglich
    • mehrmals je Schicht
    • sehr oft
    • Bei jeder Tätigkeit am Bett
    • Bei gebückten Tätigkeiten
    • Bei gebeugten Tätigkeiten

    Mit welchem Verhalten oder welchen Hilfsmitteln begegnen Sie derzeit der belastenden Situation?

    Haltung

    • Stehen mit gespreizten Beinen, um eine zu geringe Arbeitshöhe auszugleichen
    • Stehen mit angewinkelten Knien, um eine zu geringe Arbeitshöhe auszugleichen
    • Arbeiten im Sitzen um eine zu geringe Arbeitshöhe auszugleichen

    Handlungstechniken

    • Bobath-Konzept
    • Kinästhetik
    • "Schulterwurf" bei Mobilisation im Notfall
    • Festhaltenlassen an der Hüfte, um den Rücken/Nacken zu entlasten

    Team

    • Krankengymnaistik/Physiotherapie hinzuziehen
    • Kolleginnen und Kollegen hinzuziehen
      • Telefonisch
      • Zu Beginn oder am Ende eines Rundgangs
    • "Nächstes Mal holen wir die Feuerwehr"

    gegenständliche Technik

    Hilfsmittel

    • Kissen (Polsterung des Übergangs zwischen Bett und Rollstuhl)
    • Decken (Polsterung des Übergangs zwischen Bett und Rollstuhl)
    • Feste Schuhe (des Bewohners)
    • Feste Schuhe (der Pflegekraft)
    • Keile
    • im Bett abstützen
    • drehbarer Hocker (beim Essen eingeben)
    • höhenvestellbare Betten
    • Beim Transfer das Bett so einstellen, dass immer in Richtung der Schwerkaft gearbeitet wird.
    • Rollator für Bewohner
    • Stehhilfe
    • Antirutschmatte
    • Rutschtuch
    • Rutschbrett/Rollbrett
    • Drehscheibe
    • Eigener Körper (Kinästhetik, Fixieren, Halt geben)
    • Stecklaken (Durchzug, Durchzieher, Molton, Geri, ...)
    • stabile Decke (als Tragehilfe bei der Mobilisation einer 200kg schweren Person durch mehrere Pflegende)
    • Arbeiten im Sitzen, um den Rücken zu entlasten.
    • Stuhl als Aufstehhilfe
    • Kann ein Stuhl "in die Schocklage" gekippt werden, wenn eine Person schnell auf den Boden gebracht werden muss?
    • Gehwagen-Wagen und Gehmobile (RCN-Wagen) zur Sturzprophylaxe

    Maschinen

    • Tuchlifter
    • Stehlifter
    • Badewannenlifter

    Büroarbeitsplatz

    • ergonomische/höhenverstellbare Schreibtische
    • ergonomische Stühle
    • ergonomische Tastaturen/Bildschirme (Laptop)

    Private Maßnahmen

    • Sport

    Aus welchen Gründen können Sie dieses oder andere Hilfsmittel nicht oder nur erschwert anwenden?

    Verfügbarkeit

    • Das benötigte Hilfsmittel ist nicht vorhanden
    • Das benötigte Hilfsmittel ist in zu geringer Anzahl vorhanden
    • Das benötigte Hilfsmittel ist bereits in Gebrauch
    • Das benötigte Hilfsmittel kann nicht genutzt werden (defekt, muss desinfiziert werden, wird gewartet)
    • Notwendige Zubehörteile sind nicht verfügbar oder können nicht genutzt werden (Akkus/Batterien, Lifter-Tuch)
      • Weil sie in Reparatur/Wartung sind
      • Weil sie gereinigt/desinfiziert werden
      • Weil sie trocknen müssen

    Limitationen in der Prozesskette

    • Einzelne Schritte in der Prozesskette sind nicht umsetzbar
    • Reinigung/Wartung ist nicht geklärt

    Zu pflegende Person

    • Umsetzung
      • Mitarbeit, Kooperation
      • Verlässlichkeit/Kontrolle (geistig + körperlich)
      • Motivation
      • Angst
      • Führbarkeit
    • Mobilität
      • Person kann nicht auf die Seite gedreht werden, um z.B. ein Lifertuch oder eine Aufsetzhilfe anzulegen
      • Person kann nicht ohne Unterstützung Sitzen, so dass die Aufstehhilfe (Stehlifter)
      • Person "hängt" im Tuch
    • Mulitmorbidität/Vulnerabilität: Es muss abgewogen werden, ob die unerwünschten Risiken, die Hilfsmitteleinsatz mit sich bringen der erwünschten Ressourcenförderung gegenüber gerechtfertigt sind
      • z.B. Hautschäden am Knie bei der Anwendung eines Stehlifters <--> fehlende Aktivierung bei der Nutzung des Tuchlifters
    • Bereitschaft
      • Fehlendes Einverständnis
      • Fehlende Einsicht
      • Fehlende Akzeptanz
      • Erkrankungen (z.B. Demenz)
    • Eignung
      • Hilfsmittel ist für die zu pflegende Person nicht geeignet
      • Bereits das Unterschieben des Lifter-Tuchs ist problematisch
      • Risiko der Eigen- oder Fremdgefährdung
      • Hilfsmittel sind nicht auf die Person ausgelegt:
        • Größe (der zu Pflegenden Person, aber auch der Pflegenden Person)
        • Traglast/Gewicht
      • Nicht jeder Tuchlifter ist weit genug absenkbar, um eine Person vom Boden zu heben.
    • Umgebungsbarrieren
      • Fehlende Wege für fahrbare Hilfsmittel (z.B. Liftereinsatz, Rollstuhleinstz im nicht befahrbaren Gelände)
        • Garten, Wiese, Blumenbeet, Teppich, Kabel
        • Hecke
        • Bällebad
        • Treppe
      • Fehlende Beweguns- und Standflächen
        • beengte oder vollgestellte Räume (z.B. durch zu große oder zu viele Möbel oder Gegenstände)
        • raumeinnehmende, im Prozess notwendige Hilfsmittel (z.B. Bett -> Lifter -> Duschliege)
        • es muss priorisiert werden, was wann mit ins Zimmer/Bad genommen wird, was die Prozesse komplexer macht.
        • Die Zimmer sind so eng, dass wir nicht von beiden Seiten ans Bett gehen können, das Bett steht mit einer Seite an der Wand.
        • Um vernünftig Arbeiten zu können, muss ich zuerst Dinge aus dem Zimmer in den Flur stellen
        • Mit der zu pflegenden Person muss genau abgesprochen werden, wann der Rollator "weggenommen" wird, damit er nicht stört. Das stresst Pflegende und zu pflegende Person.
    • Türen
      • Türen zu Bad und Zimmer blockieren sich gegenseitig
      • Fehlende Unterfahrbarkeit (z.B. Mobilisation aus dem Bällebad)
      • Schlecht erreichbare (z.B. beengte) Stellen
        • enges/vollgestelltes Bad
        • hinter der Tür, blockierte Türen
        • Am Tisch sitzende Person ("eingeklemmt" zwischen Tisch und Stuhl)

    Kommunikationsstörungen / Sprachbarrieren

      • zwischen erbringender und in Anspruch nehmender Person der Pflege
      • zwischen Pflegenden
      • unzureichende Absprachen ("auf Drei" oder "bei Drei"?)


    Organisations-Strukturen

    • Organisation
      • Strukturen der Tagesabläufe
      • Strukturen der Pflegetouren
      • Schulung/Einweisung in das Hilfsmittel hat noch nicht stattgefunden
      • Notfall/Pflegeruf an anderer Stelle verhindert die Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen
    • Fehlende Adaption auf Rückenschonendes Arbeiten
      • Erlauben die Abläufe ein Arbeiten zu zweit?
      • Welche Mehraufwände bringt Rückenschonendes Arbeiten mit sich?
        • Einarbeiten / Adaption bisherigen Handelns
        • Einschätzen von Zeiten und Aufwänden
        • Einschätzen von Risiken/Unerwünschten Effekten
        • Einschätzen von Vorteilen
    • Trubel bei Entlassungen, Verlegungen, Aufnahmen
    • Zeitmangel
      • Zusätzliche Pflegekraft ist nicht sofort greifbar
      • Zeitmangel (Bett hochfahren dauert zu lange)
      • Allein bzw. ohne Hilfsmittel bin ich schneller
      • Zeitkritische Situationen: Das Beschaffen/Anwenden von Hilfsmitteln hätte unerwünschte Effekte
    • Architektur
      • Lange Wege
      • Türen sind im Weg
      • Platzmangel
        • Fehlender Platz zum Arbeiten mit Hilfsmittel
        • Fehlender Platz zum Rangieren
        • Zu kleine Nasszelle
    • Ausstattung
      • Falsche Stühle
      • Zu niedrige Schreibtische
      • Zu hohe Schreibtische
      • Zu wenige Schreibtische (nicht jeder hat einen Arbeitsplatz)
      • Pflegewagen
        • Dokumentation auf dem Pflegewagen (falsche Höhe)
        • Nicht genügend Pflegewagen
        • Pflegewagen ist zu schwer
      • Fehlende Ergonomie
        • Laptop-Bildschirm ist nicht höhenvestellbar
        • Laptop-Tastatur
    • Geeignete Stühle zum Essen eingeben

    Beziehungsebene

      • Fehlendes Vertrauen zwischen den Beteiligten
      • Teamarbeit
      • Teamkonflikte
      • Teamfähigkeit
      • Sympathie
      • "Jeder macht sein Ding"
      • Fehlende Unterstützung ("mein Bereich - Dein Bereich", "Arbeit nach Plan")
      • Ungleiche Aufteilung der zu Pflegenden (Gerechte Verteilung der Arbeit/Verantwortung)
      • Andere nicht von der Arbeit abhalten

    Persönliche Faktoren

    • Fehlende unmittelbare Rückmeldung // relativieren der Rückenbelastung ("Geht schon", "Ehrgeiz")
    • Andere Hilfsmittel werden bevorzugt, sind aber nicht verfügbar.
    • Die Absprache, wer wann ein Hilfsmittel nutzt wird als belastend empfunden.
    • Motivation, das Hilfsmittel einzusetzen
    • Unterschiedliche Körpergröße zweier Pflegekräfte bei der Pflege am Bett
    • Eigene Kraft
    • Eigene Statur
    • Vorerkrankungen am Rücken
    • Eigene Arbeitsstruktur und Arbeitsorganisation
    • Krummes Sitzen
    • Abwägungen
      • Belaste ich die Knie oder den Rücken?
      • Steht die Gesundheit der zu Pflegenden Person oder meine eigene Gesundheit im Vordergrund? Entlaste ich mich langfristig, wenn die die Ressourcen der zu Pflegenden Person stärke/entlaste?
      • Warte ich auf ein Hilfsmittel und habe dadurch später mehr Stress - oder arbeite ich ohne Hilfsmittel?
    • Fehlende Informationen
      • Fehlendes Wissen, dass (weniger oder selten benötigte) Hilfsmittel verfügbar sind
      • Fehlendes Wissen, wo ein Hilfsmittel (aktuell) zu finden ist.
      • Fehlendes Wissen, wie ein Hilfsmittel angewandt wird.

    Sonstiges

    • "Seit ich Rückenbeschwerden habe, arbeite ich immer zu zweit"
    • "Manchmal muss ich abwägen, ob ich eine Maßnahme aussetzen muss, weil ich weder mir noch der zu pflegenden Person etwas gutes tue" (z.B. bei Aggression, Gegendrücken)
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    2) Lösungsoptionen
    Wir setzen Exoskelette von n-ippin, Hunic, laevo und German-Bionic ein.

    Im Projekt EXPERTISE 4.0 nutzen wir folgende Exoskelette

    Lösungen
     

    Verfügbar

    Passives Exoskelett

    Aktives Exoskelett

    Elastomer

    Gasdruckfeder

    Motor

    Cray X

    Hersteller: GBS German Bionic Systems GmbH

    Cray X
    Laevo V2.56

    Hersteller: Laevo B.V.

    Laevo V2.56
    rakunie

    Hersteller: MORITA HOLDINGS CORPORATION

    rakunie
    SoftExo (Version 3)

    Hersteller: HUNIC GmbH

    SoftExo (Version 3)
    SoftExo (Version 2)

    Hersteller: HUNIC GmbH

    SoftExo (Version 2)
    BackUp (Version 1)

    Hersteller: HUNIC GmbH

    BackUp (Version 1)

    6 Lösungen mit 6 Kriterien | Legende: Ja, Nein, Bedingt

    Informationsquellen:

    Exoskeleton-Report: Übersicht über Kommerzielle Exoskelette


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    3) Testen in der geschützten Demonstrationsumgebung
    Mit der geschützten Demonstrationsumgebung werden Probleme vorweggenommen und in Playlists dokumentiert, um die Praxis zu entlasten.

    In der geschützten Demonstrationsumgebung werden Exoskelette erstmals angewendet. Ziel ist es, Fehler bereits im Vorfeld zu machen, Missverständnisse aufzudecken und so Implementierungsbarrieren zu reduzieren. Ergebnis sind unter anderem Handlungsanleitungen und gesammelte erste Erfahrungen.

    n-ippin: rakunie

    Hunic - Softexo

    laevo - laevo

    German Bionic - Cray X

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    360° Beispiel: Visuelle Signalisation
    360°-Technologie erlauben es, Situationen ortsunabhängig nachzuerleben.

    Am Beispiel der visuellen Signalisation mittels Blitzklingel konnten wir ortsunabhängig verschiedene Lösungsansätze vergleichen und so die Entwicklung bedarfsgerechter Lösungen voranbringen. Zum Fall...

    Das Video zur visuellen Signalisation wurde in den ersten 365 Tagen 54 mal aufgerufen. Die Wiedergabezeit beläuft sich insgesamt auf 1 Stunde (Durchschnitt: 1:09 Minuten). Mit dem Video konnten mehrere Stunden Fahrzeit im Projektteam eingespart werden.

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    360°-Beispiel: Demonstration
    360°-Technologien ermöglichen die rasche Dokumentation und umfangreiche Dokumentation.

    Im Projekt QuartrBack haben wir die Projektidee mit der Umsetzung des funktionalen Demonstrators in einem 360°-Video dokumentiert.

    Die QuartrBack-Demonstration wurde in den ersten 365 Tagen 18 mal aufgerufen. Die Wiedergabezeit beläuft sich insgesamt auf 0,4 Stunden (Durchschnitt: 1:14 Minuten).

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    360°-Beispiel: Implizites Interesse erschließen
    360°-Technologien erlauben den Rückschluss auf Implizites Wissen und damit auf potentielle Bedarfe.

    In 360°-Videos kann implizites Wissen erschlossen werden. Grundlage ist die Hypothese, dass Objekte, die Interesse erwecken auch optisch in den Fokus gerückt werden. Über Heatmaps können diese Eindrücke optisch dargestellt und interpretiert werden. Als Konsequenz können als nachgefragt bzw. Bedarf interpretierte Themen vertieft werden. (Anmerkung vom 01. Januar 2020: Diese Funktion wurde auf YouTube deaktiviert)

    Die virtuelle Führung durch die ALADIEN-Musterwohnung wurden in den ersten 365 Tagen 345 mal aufgerufen. Die Wiedergabezeit beläuft sich insgesamt auf 25,5 Stunden (Durchschnitt: 4:25 Minuten).

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    360°-Beispiel: Reflexion
    360°-Technologien können zur umfassenden Dokumentation und Reflexion verwendet werden. Hier: Verzögerte Kommunikation.​

    Die Dokumentation mittels 360°-Technologie ermöglicht eine umfassende Reflexion des Geschehen. Im Rahmen des Projekts QuartrBack haben wir ein Training zum Umgang mit verzögerter Kommunikation umgesetzt.


    Die Simulation zur verzögerten Kommunikation wurde in den ersten 365 Tagen 31 mal aufgerufen. Die Wiedergabezeit beläuft sich insgesamt auf 0,7 Stunden (Durchschnitt: 1:37 Minuten).

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    4) Feldtest
    In den Feldtest werden die Exoskelette in der Komplexität der Pflege eingesetzt.

    Im Feldtest werden die Exoskelette im realen Alltag getestet. Ein ethisches Clearing der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft liegt vor. In diesem Feldtest werden unterschiedliche Situationen umgesetzt. Durch die Unterschiedlichkeit der Kontexte kommen bestehende Lösungen mitunter an Ihre Grenzen. Beispiele für Testszenarien sind:

    • Hochverlagern einer pflegebedürftigen Person im Bett
    • Transfer zwischen Bett und Rollstuhl
    • Mobilisation nach Sturz (z.B. Sturz ins Blumenbeet, Sturz unter das Waschbecken).
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    1. In der Menüleiste auf Adressen klicken
    2. Oben rechts auf "Neue Adresse" klicken
    3. Adresstyp anlegen (in der Regel "Hersteller"): Falls Pflichtfelder nicht ausgefüllt werden könne, bitte "'?" eintragen.
    4. Name & Adressdaten: Durch Copy & Paste aus dem Impressum einfügen, manchmal finden sich adressdaten auch in der "Privacy Police" oder unter "Legal"
    5. Countrycode angeben (Alpha 2) Deutsche Tabelle, Englische Tabelle
    6. Telefon, E-Mail: Falls im Impressum verfügbar
    7. URL: Durch Copy & Paste aus dem Browser einfügen
    8. Beschreibung: Für Hinweise wie Insolvenz - oder falls eine Adresse unsicher ist
    9. Status: "Published" wählen (Draft in Ausnahmefällen, "Nicht mehr verfügbar", wenn ein Unternehmen vom Markt verschwindet)


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    Im Menüpunkt Adressen haben Sie Zugriff auf folgende Funktionen (von oben nach unten und links nach rechts):

    • [Neue Adresse]: Ermöglicht es, eine neue Adresse anzulegen
    • [Suchfeld]: Ermöglicht die Suche (auch Ausschnittsweise) in Herstellernamen, Adressen usw.
    • [Typ]: Filtert nach "Hersteller", "Händler", "DE-Vertretung"
    • [Status]: Filtert nach "Draft", "Published" und "nicht mehr verfügbar" (letzteres z.B. im Falle einer Insolvenz)
    • [Sortierung] - Adressen können mit Klick auf die entsprechende Überschrift sortiert werden nach:
      • "Type" - Adresstyp: "Hersteller", "Händler", "DE-Vertretung"
      • "Name"
      • "Countrycode" (Ländercode) Achtung: Auch wenn das Land angezeigt wird, wird nach Ländercode sortiert (Österreicht kommt also bei "AT", Schweiz bei "CH")
      • "Status" ("Draft", "Published" und "nicht mehr verfügbar"
    • [Stift-Symbol] - Adresse bearbeiten
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