Recherche

Recherche

Strategien und Tipps für die systematische und freie Recherche.
Von zentraler Bedeutung für eine kollaborative Recherche ist, dass insbesondere die Reichweite und die Grenzen der Recherche bzw. Ein- und Ausschlusskriterien nachvollziehbar sind. So können unerwünschte Doppelungen vermieden werden - und erwünschte Doppelungen (z.B. zur Aktualisierung des Wissens) gezielt eingeleitet werden.

  • Was wurde recherchiert - was wurde bewusst ausgegrenzt?
  • Wo wurde recherchiert - wo wurde bewusst nicht recherchiert?
  • Wie wurde recherchiert - mit welchen Einstellungen?

Auswahl der Quellen: Wo suche ich?

»Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: “Meinen Schlüssel.“
Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: “Nein, nicht hier, sondern dort hinten — aber dort ist es viel zu finster.”« (Watzlawick, Paul (2020) - Anleitung zum Unglücklichsein [1983 S. 27])

  • Physische Suche: Suche ich in Museen oder andern Orten des Wissens?
  • Datenbanksuche: Suche ich in einer Datenbank?
  • Clear-Web-Suche: Suche ich im frei zugänglichen Teil des Internets mit Suchmaschinen?
  • Deep-Web: Suche ich im Deep-Web oder im Darknet?

Praxisbeispiel zur Auswahl systematischen von Datenbanken

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Bildersuche - Schneller zu Produkten

Bei der Recherche nach Produkten ist wiederholt die Bildersuche hilfreich. Insbesondere dann, wenn verben und internationale Begriffe gesucht werden.

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Conceptual Review / Systematische Suchverbindung

Ablauf zum Conceptual Review:

  1. Review-Frage generieren (z.B. im PICO-Format)
  2. Suchbegriffe auffächern (inclusive Übersetzungen)
    1. Tipp: Die Trefferzahl für jeden Suchbegriff mit entsprechenden Trunkierungen überprüfen und dokumentieren.
  3. Datenbankrecherche im aktuellen Jahr
    1. falls weniger als 30 Treffer um jeweils 1 Jahr erweitern.
    2. falls fünf Jahre nicht genügen, um auf 30 Treffer zu kommen, müssen die Suchbegriffe überprüft werden
  4. Spezifitätsprüfung, sobald mindestens 30 Treffer gefunden sind:
    1. Sind mindestens 30% der Treffer relevante Treffer (Falls Ja: Suchbegriffe überprüfen und spezifizieren und zurück zu 3)
    2. Sind mehr als 70% der Treffer nicht relevant? (Falls Ja: Suchbegriffe überprüfen und spezifizieren und zurück zu 3)
  5. Sensitivitätsprüfung durch Handsuche in zwei bis drei relevanten Zeitschriften
    1. Fehlen Treffer in der Datenbank? (Falls Ja: Suchbegriffe überprüfen und spezifizieren und zurück zu 3)
  6. Festlegen der verwendeten Suchverbindung


Conceptual Review - Flussdiagramm
Conceptual Review - Prozessbeschreibung im Detail

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Rückwärts-Bildersuche: Vom Produkt zum Hersteller

Über die Rückwärts-Bildersuche kann der erste Uploader, und so ggf. der Hersteller ausfindig gemacht werden.

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Schneeball-Recherche

Die Schneeball-Recherche für Produkte geht häufig von Vertriebsplattformen aus. Diese listen häufig andere Hersteller, andere Produkte oder Schlagworte bzw. Tags, die für die weitere Recherche hilfreich sein können.

Praxisbeispiel - Schneeballrecherche

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Suchbegriffe: Wie denken andere?

Klarheit zum eigenen Suchbegriff kann auch dadurch hergestellt werden, dass ähnliche oder konträre Begriffe gesucht werden. Zudem kann es helfen, den Suchraum auf andere Sprachen auszuweiten. Hilfsmittel hierzu können sein:

Praxisbeispiel zur systematischen Festlegung einer Suchverbindung

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Welche Regeln muss ich bei der Suche beachten?

Suchmaschinen nutzen unterschiedliche Regeln, um mit Suchanfragen umzugehen und Ergebnisse darzustellen. Die genauen Regeln unterscheiden sich je nach Datenbank und können zu unerwünschten Effekten führen, falls sie unbewusst genutzt werden. Das Nutzen einer Syntax erlaubt erleichtert die transparente Dokumentation der Recherche.

  • Statistische Verfahren:
    • Veränderung der Schreibweise: "falsche" bzw. besondere Schreibweisen werden möglicherweise verändert.
    • Ergänzung von Operatoren: Worte werden automatisiert mit einem Bool'schen UND oder BEI verküpft
    • Ergänzung von Phrasen: Mitunter werden Worte automatisiert als Phrase verknüpft.
  • Bool'sche Operatoren können in internationaler und/oder nationaler Sprache wirksam sein. Boolsche Operatoren verbinden zwei oder mehrere Suchbegriffe. Sie müssen teils groß geschreiben werden, teils gilt ausschließlich die internationale Schreibweise, teils gelten auch nationalsprachliche schreibweisen. Mitunter können mathematische Schreibweisen "-" (Minus) und "+" (Plus) eine UND oder NICHT verknüpfung ersetzen.
    • AND | UND | + | &: Die Suche "A AND B" wird verwendet, um eine Suche einzuengen. Durch die zusätzliche Bedingung B werden nur die Elemente aus A ausgegeben, die gleichzeitig auch B enthalten.
    • OR | ODER: Die Suche "A OR B" wird verwendet, um eine Suche auszuweiten. Durch die alternative Bedingung B werden sowohl die Elemente aus A, als auch die Elemente aus B ausgegeben.
    • NOT | NICHT | - : Die Suche "A NOT B" wird verwendet, um eine Suche einzuengen. Durch die zusätzliche Bedingung "NOT B" werden nur die Elemente aus A ausgegeben, die frei von B sind. Mitunter ist auch die Formulierung "AND NOT" erforderlich. In anderen Fällen gilt auch das Minus-Zeichen als "NOT".
    • NEAR | BEI | NAHE: Die A und B sollen nahe beieinander stehen. Mitunter dürfen nur bestimmte Worttypen zwischen den Begriffen A und B stehen.
    • Klammern: Bool'sche Operatoren können auch mit Klammern eingesetzt werden: (A AND B) OR (A AND C) = A AND (B OR C)
  • Phrasensuche: Mit Anführungszeichen können verschiedene Begriffe in ihrer Reihenfolge festgelegt werden. So kann nach Textpassagen und Wortlauten gesucht werden.
  • Trunkierungen: Trunkierungen erlauben die Suche nach dem Wortstamm - sie ersetzen ganze Endungen oder Anfänge von Worten. Typische Zeichen sind "*", "?", "!", "/n", "#" oder "$". Trunkierungen können am Wortanfang oder Wortende stehen. Manchmal können sie auch in der Mitte eines Suchbegriffs stehen. Meist ist nur eine Trunkierung erlaubt. Mit der Anzahl der zu ersetzenden Buchstaben "/n" (z.B. "Bool/4") wird "Boolsche", aber nicht "Boolscher" ausgegeben.
  • Wildcards/Maskieren: Wildcards können einen oder keinen Buchstaben ersetzen. So kann etwa die Boolsche Verknüpfung "color OR colour" gegebenenfalls durch "colo?r" ersetzt werden.
  • Reihenfolge: Mitunter können auch Reihenfolgen festgelegt werden, in denen die Suchbegriffe im Ergebnis auftreten müssen (FGY, FBY.3, ADJ, ADJ 3, W5).
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Zielklarheit: Wie grenze ich meine Suche ein?

Wir haben in WiQQi die Erfahrung gemacht, dass die Recherche ein iterativer Prozess ist. Sie startet bereits im Erstgespräch und setzt sich in der Recherche fort: Während der Recherche entstehen immer wieder Fragen, die den Bedarf präzisieren und konkretisieren. Sie helfen uns, das Ziel immer besser zu fokussieren und die Recherche immer präziser einzugrenzen.

  • Problem: Was genau ist das Problem, das es zu lösen gilt?
  • Ziel: Welchem Ziel steht das Problem im Weg? Woran genau erkenne ich, dass ich das Ziel erreicht habe?
  • Zweck: Weshalb genau soll das Ziel erreicht werden? Mitunter sind Ziele unglücklich gesetzt.
  • Ressourcen: Welche umwelt- und personengebundenen Ressourcen stehen zur Problemlösung (nicht) zur Verfügung?

Auf dieser Basis entwickeln wir Gedanken, wie wir das Problem lösen und das Ziel erreichen könnten:

  • Einflussfaktoren: Welche Faktoren beeinflussen das Problem oder die Zielerreichung (nicht)?
  • Lösungsansätze: Mit welchen Ansätzen könnte das (nicht) Ziel erreicht werden?

Mit den Kriterien der WiQQi-Datenbank wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass wesentliche Kriterien bereits im Erstgespräch abgefragt werden können.

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