
Sturzvermeidung
Welche Lösungen unterstützen im eigenen Zuhause bei der Sturzvermeidung?
- Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, Stürze und Sturzfolgen zu vermeiden.
- Sturzfolgen können zum Beispiel Sturzangst oder Bewegungseinschränkungen sein.
- Wir suchen in unserem Netzwerk von Wohn- und Technikberatenden gemeinsam nach Lösungsansätzen, die Menschen in ihrem Zuhause dabei unterstützen, die Sturzgefahr zu minimieren.
- Hinweise nimmt das Projektteam von VTTNetz HIER entgegen.
Folgende Lösungsansätze haben wir bisher gesammelt:
Kabel
- Ordnung schaffen, z.B. über Ordnungssysteme wie Kabelboxen
- Alternative Lösungen prüfen: kabellose Geräte nutzen (Batterie-/Akku-Betrieb), ungenutzte Geräte aussortieren oder Geräte so platzieren, dass Kabel nicht im Weg liegen
Teppiche
Kann ich mich im Alltag besser bewegen, wenn ich keinen Läufer oder keinen Teppich habe?- lose Läufer und Teppiche entfernen
- Alternativen prüfen: Auslegware
- unverzichtbare Teppiche (Erbstücke) ggf. an die Wand hängen
- Befestigung vorhandener Teppiche:
- Klebebeläge anbringen (Teppich darf keine Falten werfen, hochstehende Ecken und Kanten ankleben)
- Anti-Rutschmatten verwenden
- Erhöhungen entfernen: Teppiche und Fußmatten in den Boden einlassen
Barrieren beseitigen
- Sind Vasen, Zeitungsstapel, Deko-Artikel auf dem Fußboden Hindernisse? -> An welchen Stellen können sie untergebracht werden?
- Rampensysteme nutzen: Türschwellen ausgleichen
- Türschwellen entfernen lassen (Absprache Vermieter)
- Türschwellen sichtbar machen:
-
- LED-Streifen
- Kontrastfarbe
- fluoreszierendes Material nutzen
- Glastüren kennzeichnen, erkennbar machen
- Gardinenlift
- Fenstergriffverlängerung
- ausziehbare Regalböden
- Schranklift
- Aufstehhilfen nutzen bei Bett und Stuhl
- Ankleiden im Sitzen auf Stuhl
- Sitzen beim Schuhe aus- und anziehe
- Küchenschränke nur bis Greifhöhen noch eingeräumt lassen (stets vermeiden, dass ein Tritt-Hocker oder eine Leiter gebraucht werden, diese am besten verräumen)
- wichtige Telefonnummern sichtbar neben Telefon oder einspeichern
- Kehrbesen und Schaufel mit Verlängerung und Greifzange, damit man sich nicht bücken muss, wenn ggf. bereits Schwindel vorhanden ist
- Rutschhemmende Oberflächen
- angeraute Fliesen (R-Wert bzw. Rutschklasse)
- Anti-Rutschmatten im Bad
- Anti-Rutschstreifen auf der Treppe
- Glatte Oberflächen nachträglich versiegeln, sodass sie rutschhemmend sin
Fußsohlen:
- „ABS-Socken“
- Fußballschuhe mit Stollen/Golfschuhe)
- Passendes Schuhwerk (festes Schuhwerk, keine "Puschen")
- rutschhemmende Sohlen an den Schuhen
Brille:
- Sehhilfen mit richtiger Sehstärke tragen
- Sehstärke regelmäßig prüfen lassen
- Bettlicht mit Bewegungsmelder
- Nachtlichter mit Bewegungsmelder / Steckdosenlichter (v.a. auf dem Weg vom Schlafzimmer ins Badezimmer)
- schlecht ausgeleuchtete Bereiche mit LED-Lampen nachrüsten
- Leuchtmittel mit Fernbedienung oder in Kombination mit Sprachassistent nutzen
- fest montierte Griffe:
- in der Duschkabine
- neben der Toilette
- an der Balkontür
- an Schwellen und Stufen
- Sitzgelegenheiten schaffen:
- Duschhocker
- zweites Geländer / zweiter Handlauf an der Treppe
Manuelle Rufsysteme
sollen Hürden reduzieren, die eine manuelle Rufauslösung (und das Warten auf Hilfe) behindern, z.B.- Armbänder
- Buzzer
Monitoring-Systeme für den gesamten Raum
...sollen definierte Szenarien im gesamten Raum erkennen, die als Sturzprädiktor gelten, z.B.
- Radar-Systeme
- Video-Systeme
- Bewegungsmelder
- Fußbodenüberwachung
Monitoring-Systeme für das Bett
...sollen definierte Szenarien im oder am Bett erkennen, die als Sturzprädiktor gelten.Sie überwachen z.B.
- die Bettfläche
- die Bettkante
- die Bettvorlage
Monitoring-Systeme für eine Sitzgelegenheit
...sollen definierte Szenarien im Stuhl oder Sessel erkennen, die als Sturzprädiktor gelten, z.B.- Sitzkissen
Wearables
...sollen definierte Szenarien in der Bewegung erkennen, die als Sturzprädikgor gelten, z.B.- Armbänder
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Sturzfolgenprävention
Lösungen, die im Falle eines Sturzes Verletzungen vermeiden, z.B.- Sturzmatten
- Extraweiche Böden
- Sturzwesten/Airbags
- Medikamente können mutmaßlich zur Sturzgefahr beitragen
- Sturzrisiko kann bei der Einnahme von Opioiden und Antidepressiva, Hypnotika und Sedativa (Beruhigungs- und Schlafmittel) steigen
- Hinweis: Arzt zu Risiken der Medikamenteneinnahme befragen
Übung 1: Einbeinstand
- Ein Bein vorne oder hinten anwinkeln und so lange wie möglich auf dem anderen Bein stehen bleiben.
- Erhöhter Schwierigkeitsgrad:
- Das angewinkelte Bein abwechselnd von vorne und wieder nach hinten bewegen
- Augen dabei schließen
- Kopf in den Nacken legen
- Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken legen
Übung 2: Linienstand
- Den einen Fuß vor den Standfuß setzen.
- Die Ferse des vorderen Fußes berührt die Zehen des hinteren Fußes.
- So lange wie möglich halten.
- Erhöhter Schwierigkeitsgrad:
- Augen schließen
- Kopf in den Nacken legen
- Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken legen
- Fuß hinter den Standfuß setzen
Übung 3: Zehenstand
- Mit beiden Füssen in den Zehenstand.
- So lange wie möglich die Position halten.
- Erhöhter Schwierigkeitsgrad:
- Auf und ab wippen
- Zehenstand auf einem Bein
- Zehenstand auf einem Bein, auf einem Kissen oder zusammengerollten Tuch
Übung 4: Seitliches Beinheben
- Auf einem Bein stehend das andere Bein seitlich abspreizen, so hoch es geht, ohne mit dem Oberkörper auszuweichen.
- Erhöhter Schwierigkeitsgrad:
- Das gehobene Bein ohne abzustellen nach vorne, seitlich und nach hinten abspreizen
- Dasselbe mit geschlossenen Augen
Übung 5: Lunges (Ausfallschritte)
- Mit dem einen Bein einen Schritt nach vorne, mit dem anderen Bein einen Schritt nach hinten.
- Hüfte nun senken, bis das vordere Knie einen rechten Winkel bildet.
- Wieder hoch, und Übung wiederholen.