S2k-Leitlinie Hilfsmittelberatung

Welche Kriterien werden im Assessment abgefragt?

Die S2k-Leitlinie beschäftigt sich im Rahmen eines strukturierten Assessments unter anderem mit dem Beratungsgespräch, Red flags und Informationsbögen.
  • Symptomatik (S. 12)
  • Patientenrelevante Informationen (S. 13)
  • Hilfsmittelrezept / Positionsnummern (S. 15)
  • Beratungsgespräch und Ort (S. 19)
  • Red Flags (S. 24)
  • Finanzierung/Kosten (S. 26)
  • Qualifikation der Beratenden (S. 29)
  • Informationsbogen (S.31)


Beratungsgespräch

  • Allgemeine Informationen
    • medizinische und kontinenzbezogene Anamnese
    • psychosoziale Situation
    • Mobilität
    • aktuelle Pflege und Versorgung
    • Ziele, Erwartungen, Lebensqualitätsaspekte
    • Versicherungssituation, finanzielle Ressourcen
  • Hilfsmittelbezogene Beratung
    • bisherige Erfahrungen mit Inkontinenzversorgung
    • Klärung der Leistung und Limitation einer Hilfsmittelversorgung
    • Erläuterung und Demonstration möglicher Inkontinenzprodukte
    • praktische Anleitung zur Verwendung von Inkontinenzprodukten, wenn geeignete
    • Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.
    • Darstellung und Vorbeugung typischer Problemsituationen, Komplikationen wie
    • Infekte oder Hautschäden und Grenzen einer Hilfsmittelversorgung

Red Flags

  • Red flags bei ärztlicher Beratung
    • Hämaturie
    • Dysurie
    • neu aufgetretene Paresen oder Parästhesien
    • Überlaufsymptomatik
    • aktuelle Änderung der Medikation
    • in Zusammenhang mit der Harninkontinenz stehende Traumata (Verletzungen, Unfälle)
    • durchlaufende, kontinuierliche Inkontinenz nach vorangegangenen Operationen
    • neu diagnostizierte neurologische Erkrankungen (Medikamente)
  • Red flags bei einer nichtärztlichen Beratung über Hilfsmittel bei Harninkontinenz:
    • roter/trüber/übelriechender Urin
    • durchlaufende, kontinuierliche Inkontinenz nach vorangegangenen Operationen
    • Brennen beim Wasserlassen
    • Schmerzen im Unterleib
    • auf eine Nierenbeteiligung hindeutende Rückenschmerzen
    • neu aufgetretene Lähmungen oder Empfindungsstörungen
    • ständiges Wasserlassen in kleinen Portionen
    • Hautveränderungen
    • Fieber

Beratungsdokumentation

  • Ärztlicher Teil
    • Inkontinenzdiagnose
    • Inkontinenschweregrad
    • Mobilität
    • Besonderheiten
    • Lebensumstände
  • Beratungs-Teil
    • Zeitpunkt der Beratung(en)
    • Fragestellung der Beratung(en)
    • Aktuelle/bisherige Versorgungssituation
    • subjektive Zufriedenheit mit der aktuellen Versorgungs- und Kontinenzsituation
    • Vorgeschlagene Hilfsmittel
    • Bemusterung (Art des Hilfsmittels, Menge, Saugstärke)
    • Empfehlungen für die weitere Versorgung (Art des Hilfsmittels)
    • Geschätzter Tagesbedarf des favorisierten Hilfsmittels
    • Vorgesehener Zeitpunkt der Re-Evaluation der Versorgungssituation
    • Begleitende Angehörige und/oder Pflegende
    • Geplante Veränderungen der Versorgungssituation
  • Patiententeil
    • Schutz vor Nässe
    • Schutz vor Geruch
    • Tragekomfort (Kosmetik, Geräusch, Druck/Scheuern)
    • Hautzustand (Reizungen, Druckstellen, Infektionen)
    • Handhabung
    • Gefühl der Sicherheit
    • Gesamtzufriedenheit
    • Mein geschätzter Tagesbedarf
    • Besondere Hinweise