Zutrittskontrolle an der Tür

Zutrittskontrolle an der Tür

Wie kann ich vor dem Öffnen kontrollieren, wem ich Einlass zu meiner Wohnung gewähre?

Lösungen, die mir einen Einblick in den Bereich vor der Haustür geben, ohne dass ich diese öffnen muss.
Hinweis: Um eine Lösung zu betrachten, klicken Sie bitte auf den fett gedruckten Namen der Lösung oder die Abbildung.




Alternative Bezeichnungen der Geräte:

  • Türspion: Digitaler Türspion, Smarter Türspion, Video-Türspion
  • Türklingel/Klingel: Video-Türklingel, smarte Klingel
  • Klingelanlage: Video-Klingelanlage, Video Door Bell, smarte Klingelanlage
  • Türstation: Smarte Türstation, Video-Türstation


Mögliche Problemlagen:


  • Die Haustür schützt den privaten Wohnraum, in dem sich die Wertsachen der Bewohner befinden.
  • Ältere Menschen halten sich häufiger zuhause auf als jüngere Menschen und können so leichter von potenziellen Trickbetrügern zuhause erreicht werden.
  • Ohne technische Hilfsmittel erkennen sie nicht, wer sich vor der Haustür oder Wohnungstür befindet, ohne die Tür zu öffnen.
  • Ältere (analoge) Türspione lassen sich beidseitig durchblicken – auch von außen nach innen. Dadurch kann sich ein Krimineller Informationen beschaffen, die für einen Einbruch hilfreich sein könnten.

Mögliche Konsequenzen:


  • Ungebetener Besuch, zum Beispiel Kriminelle (Trickbetrug), können zu den Bewohnerinnen und Bewohnern vordringen und sich leichter Zutritt zur Wohnung verschaffen.

Die Empfehlung der Behörden:


Die Polizei in Sachsen-Anhalt warnt in ihrer Handreichung unter anderem vor Menschen, die sich als Polizisten oder Handwerker ausgeben, einen Unfall oder Notfall vortäuschen. Sie schreibt:
„Sichern Sie Ihre Wohnungstür. Wenn noch nicht vorhanden, lassen Sie (ggf. nach Rücksprache mit Ihrem Vermieter) von einem Fachmann einen Weitwinkel-Türspion und eine Türsperre (zum Beispiel ein Kastenzusatzschloss oder ein Querriegelschloss, jeweils mit Sperrbügel) an Ihrer Wohnungstür anbringen. Eine Gegensprechanlage bietet zusätzlich Sicherheit für alle Hausbewohner – auch für Sie!“

Lösungsansätze:


  • Mit einer Kamera-unterstützten technischen Lösung kann man den Besuch vor dem Hereinlassen sehen und entscheiden, ob man ihm die Tür öffnet.
  • Unerwünschte Gäste werden nicht eingelassen.
  • Es ist bei einem digitalen Türspion nicht möglich, von außen zu erkennen, ob jemand zuhause ist.



  • Bestandteile können sein:
    1. Kamera (die den Außenbereich filmt)
    2. Bildschirm (Smartphone versus Monitor, extern versus mobil, kabelgebunden versus funk-verbunden)
  • Die Kamera (1) überträgt den Bereich vor der Haustür auf ein Empfangsgerät (2). Das kann beispielsweise ein Smartphone, ein kabelgebundener Monitor oder ein mobiler Monitor sein.
  • Ist das Display nicht mit einem Kabel mit der Kamera verbunden, kann man es mitnehmen. So ist es möglich, von diversen Orten (Couch, Garage, Küche, Bad, Schlafzimmer usw.) aus zu sehen, wer vor der Tür steht.
  • Einige Geräte bieten die Möglichkeit der Aufzeichnung des Geschehens vor der Wohnungstür und erlauben den ortsunabhängigen Zugriff auf die Bild- und Tonübertragung per Smartphone.
  • Einige Systeme übertragen die Daten auf ein Smartphone, sodass man auch unterwegs über Besuch informiert wird.
Tipp: Mit einer Türsperre oder einem Zusatzschloss kann der Einlass zusätzlich mechanisch kontrolliert werden.


  • Datenschutz: In Mehrfamilienhäusern oder Mietshäusern sollten Fragen rund um den Datenschutz vorab mit dem Vermieter und/oder den Nachbarn abgestimmt werden: Welche Bereiche vor der Wohnungstür/Haustür dürfen gefilmt werden? Wer sollte seine Zustimmung erteilen? Was geschieht mit den Daten? Wie kann ich sie löschen lassen?
  • Nachträgliche Erweiterung: Bei Mehrfamilienhäusern: Sind meine Nachbarn auch interessiert an einer Video-Klingel? Welche Lösungen können meine Nachbarn im selben Eingang mitnutzen? Ist eine Erweiterung künftig möglich? siehe Fall "Taksi-Videoklingel"
  • Bildqualität und Lichtsituation vor der Haustür: Verfügt die Kamera über eine Nachtsicht-Option? Wie hoch ist die Auflösung?
  • Verfügt das System über Bewegungserkennung?
  • Man sollte darauf achten, wie die Energieversorgung des Systems gesichert wird: Batterie oder Akku? Welche Möglichkeiten gibt es, den Stand des Energiespeichers zu überprüfen?
  • Was macht das Laden einfach oder schwer? Was macht den Batteriewechsel einfach oder schwer? (Muss beispielsweise eine Schraube zum Batterie-/Akku-Fach gelöst werden?)
  • Bei externen Bildschirmen: Ist der Bildschirm ausreichend groß? Ist er hell? Wie hoch ist die Auflösung? Wie groß ist die Reichweite zwischen Kamera (Sender) und Bildschirm (Empfänger)?
  • Bei Geräten, die Informationen auf dem Smartphone verarbeiten und speichern: Was passiert mit den Daten? Kann ich sie löschen?

Die Kamera:

  • Auflösung
  • Nachtsicht
  • Infrarot
  • Bewegungsmelder

Der Bildschirm:

    • kabelgebunden oder mobil
    • Auflösung
    • Größe/Bildschirmdiagonale
    • Farbe/Schwarz-Weiß
    • Bildübertragung auf Smartphone
    • Akku-Betrieb, Batterie-Betrieb, Dauerstrom

    Das System der Datenübertragung:

    • kabelgebundene Signalübertragung
    • Signalübertragung über welchen Funkstandard (wichtig für Anbindung an bereits vorhandene Produkte, siehe Erweiterungsoption) -> Bluetooth, WLAN, Z-Wave, Easy-Wave, ZigBee, EnOcean

    Stromversorgung:

    • Akku-Betrieb: Laufzeit?
    • Batteriebetrieb: Art der Batterie? Wie ist die Batterie gesichert? Muss ich eine Abdeckung beispielsweise aufschrauben?

    Erweiterungsoption:

    • kombinierbar mit Smartphone?
    • kombinierbar mit Smartwatch?
    • kombinierbar mit einem Türschlossantrieb?
    • kombinierbar mit Sprachassistenten?

Das Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation
Das Reallabor für Technikakzeptanz und Soziale Innovation (TAKSI) befindet sich in einer Musterwohnung für barrierearmes Wohnen in einem Wohngebiet in Wernigerode und wird dem Projekt VTTNetz (angesiedelt an der Hochschule Harz) im Rahmen einer Kooperation von der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG (WWG) für die Projekttätigkeit (Laufzeit 01/2018-12/2022) zur Verfügung gestellt. Die ca. 60 m² große 3-Raum-Musterwohnung dient als zentrale Informations-, Beratungs- und Anlaufstelle. Sie bietet aufgrund ihrer Einrichtung, des Schnitts und der Lage im Quartier einen starken Bezug zur alltäglichen Lebensführung älterer Menschen, sodass niedrigschwellige Angebote zum Aufbau digitaler Kompetenzen wie die wöchentliche Sprechstunde für Smartphone, Sicherheit und Komfort übergangslos auch für die Heranführung an Wohnraumanpassung und technische Assistenz genutzt werden können. Weiterlesen